Beim Innenministerium

Abschlussveranstaltung der Umweltmentor*innen-Ausbildung im Innenministerium Stuttgart

Am 17.07.2025 fand im Innenministerium in Stuttgart die Abschlussveranstaltung der Umweltmentor*innen-Ausbildung statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung durften wir unser Jahresprojekt vorstellen.

Besonders gefreut hat uns das Wiedersehen mit den Jugendlichen anderer Schulen, die ebenfalls an der Ausbildung teilgenommen haben. Es war spannend zu sehen was aus ihren Projekten im Laufe des Jahres geworden ist.

Unsere Umweltmentorinnen-Ausbildung organisiert von der Jugendstiftung Baden-Württemberg bestand aus zwei mehrtägigen Ausbildungsblöcken in den Jugendherbergen Karlsruhe und Freiburg. Ursprünglich waren wir der Freiburger Gruppe zugeteilt, mussten jedoch aufgrund unseres BOGY-Praktikums zur Karlsruher Gruppe wechseln. Dadurch konnten wir viele verschiedene Umweltmentorinnen kennenlernen und neue Freundschaften schließen.

Der erste Ausbildungsblock im November beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit den Ursachen und Folgen des Klimawandels. Im zweiten Block im März lag der Fokus auf erneuerbaren Energien. In diesem Zusammenhang unternahmen wir auch eine interessante Exkursion zum Karlsruher Energieberg.

Zwischen den beiden Ausbildungsblöcken arbeiteten wir in der Projektphase an verschiedenen Aktionen am Helmholtz-Gymnasium. In unserer Ausbildung der Umweltmanager*innen informierten wir diese über richtiges Lüften, Heizen und Mülltrennen. Außerdem gestalteten wir eine Umweltecke mit informativen Plakaten rund um die Themen ökologischer Handabdruck und klimafreundliche Mobilität im Urlaub. Als zweites Projekt entwickelten wir ein Improvisationstheaterstück zu Umwelt- und Klimathemen, das wir in Helmoland (Schule als Staat) aufführten.

Zum feierlichen Abschluss erhielten wir unsere Qualitätszertifikate aus den Händen von Staatssekretär Volker Schebesta, ein besonderes Highlight und eine schöne Anerkennung unseres Engagements.

Lia dos Santos und Juno Nissel 9b

Grüne Pyramide

Helmholtz-Gymnasium erhält erstmals die „Grüne Pyramide“

Ein großer Erfolg für das Helmholtz-Gymnasium: Zum ersten Mal wurde unsere Schule mit der „Grünen Pyramide“ der Stadt Karlsruhe ausgezeichnet. Der mit 1000€ dotierte Preis wird alle zwei Jahre an Schulen verliehen, die sich in besonderem Maße für Nachhaltigkeit engagieren. Die vier Seiten der Pyramide stehen symbolisch für verschiedene Nachhaltigkeitskategorien – in diesem Jahr wurde das Helmholtz-Gymnasium für sein Engagement in den Bereichen Fair Trade und Umweltschutz geehrt.

Die feierliche Preisverleihung fand auf der Festbühne von „Das Fest“ statt. Dort nahmen wir mit Stolz die Auszeichnung aus den Händen von Bürgermeisterin Lisbach entgegen. Neben der Preisverleihung wurde ein weiteres Highlight präsentiert: Die Klassen 6a und 6b stellten ihre im Frühjahr entstandenen Bilder aus, in denen sie ihre Vision der zukünftigen Stadt Karlsruhe zeigten.

Frau Rosenbauer, die die Ausstellung begleitete, betonte: „Die Kinder haben in ihren Bildern bereits Konzepte aufgegriffen, die derzeit in vielen Städten geplant oder umgesetzt werden – sogenannte Schwammstädte: entsiegelte Flächen, die Wasser speichern, viel Grün bieten und damit nicht nur dem Klimaschutz dienen, sondern auch mehr Lebensqualität schaffen.“ Besonders beeindruckend sei, wie unvoreingenommen und kreativ Kinder an solche Zukunftsfragen herangehen.

Die Auszeichnung ist für unsere Schulgemeinschaft eine besondere Anerkennung und Motivation, unser Engagement im Bereich Nachhaltigkeit weiter auszubauen.

Text: Dr. Doris Wolff

MINT-EC-Camp

Keine Sterne in Athen? Von wegen! – MINT-EC-Camp in Griechenland

Hallo, ich bin Philipp aus der Jahrgangsstufe J1. Im Juni durfte ich an einem besonderen Erlebnis teilnehmen: dem MINT-EC-Camp in Athen. Unter dem Motto „400 Years of Scientific Exploration – Cosmos: MINT-EC Summer on Astronomy and Astrophysics“ trafen sich Schülerinnen und Schüler aus Deutschland sowie Griechenland, um sich gemeinsam mit dem Kosmos zu beschäftigen.

Das Camp wurde in Kooperation mit der deutsch-griechischen Schule „Ellinogermaniki Agogi“ in Pallini durchgeführt. Organisiert hat es das MINT-EC-Netzwerk, das auch die Unterkunftskosten übernahm. Schon der Einstieg war besonders: Gleich am ersten Abend wurden wir spontan zum Abiball der Schule eingeladen. Dies war nicht nur ein herzlicher Empfang, sondern auch ein toller Einblick in das Leben junger Menschen in Griechenland. Die Mischung aus deutscher und griechischer Gruppe sorgte von Anfang an für spannende Gespräche und eine tolle Atmosphäre.

Das Lied „Keine Sterne in Athen, dafür Tränen in der Nacht“? Das trifft hier ganz sicher nicht zu, denn Sterne gab es reichlich, und zwar nicht nur am Himmel. Mit einem eigenen Teleskop der Schule und klarer Sicht konnten wir am nächsten Abend Sterne und Planeten entdecken. Für viele von uns war das der erste professionelle Blick in den Kosmos. Ein echtes Highlight!

Neben den fachlichen Programmpunkten, etwa zu Gravitationswellen und Neutrino-Astronomie, standen auch kulturelle Erlebnisse auf dem Plan. Eine Stadtführung durch Athen inklusive Akropolis und Zeit für die besten Geheimtipps der griechischen Teilnehmenden, vom kleinen Café bis zur Aussichtsterrasse, rundeten die Erfahrung ab.

Ein unerwarteter Einschnitt kam am Freitag: Wegen naher Waldbrände musste das Programm abgesagt werden. Doch anstatt den Kopf hängen zu lassen, machten wir das Beste daraus: Ein gemeinsamer Ausflug ans Meer, Musik, Gespräche und ein Sonnenuntergang, der fast so beeindruckend war wie der Sternenhimmel am Dienstag.

Unsere Unterkunft, ein Hotel mit Pool, bot uns abends die Möglichkeit zur Erholung. Ob Diskussionen über Schwarze Löcher oder gemeinsames Lachen beim Kartenspiel, das Miteinander war stets offen, interessiert und herzlich.

Sterne in Athen? Mehr, als ich je erwartet hätte.

Dieses Camp war weit mehr als ein wissenschaftliches Seminar. Es war eine internationale Begegnung, ein inspirierender Austausch und ein gemeinsames Staunen über den Himmel und über das, was uns verbindet. Ein herzliches „Ευχαριστώ πολύ“ an Frau Dr. Wolff für die engagierte Betreuung von Seiten des Helmholtz-Gymnasiums.
Text: Dr. Doris Wolff

Klimaneutrale Schule

Klimaschutz zahlt sich aus: Helmholtz-Gymnasium als „klimaneutrale Schule“ aktiv dabei

Im Rahmen des Projekts „Klimaneutrale Schule – Wir machen mit!“ unter Leitung von Ariane Kropp (Stadt Karlsruhe) setzt sich das Helmholtz-Gymnasium aktiv für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ein. Dabei zeigt sich deutlich: Engagement für die Umwelt lohnt sich sowohl für das Klima als auch für unsere Schulgemeinschaft.

Mit großem Einsatz haben Juno und Lia aus der Klasse 9b dieses Schuljahr an der Umweltmentoren-Ausbildung der Jugendstiftung Baden-Württemberg teilgenommen. Ihr neu gewonnenes Wissen gaben sie in einem Treffen an die Umweltmanagerinnen und -manager der Schule weiter. Dabei erklärten sie wichtige Maßnahmen wie richtiges Lüften und Heizen, Stromsparen sowie das bewusste Trennen von Müll.

Die eingesparten Ressourcen: Wasser, Strom, Wärme, werden anhand eines Punktesystems erfasst und in eine finanzielle Prämie umgerechnet. So erhält das Helmholtz-Gymnasium im kommenden Schuljahr eine Förderung von 2.800 Euro. Die Übergabe der Urkunde mit der Prämie fand am 30.06.2025 im Exotenhaus des Zoos statt.

Ein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang auch unserem Hausmeister Herrn Weitner, durch seine Unterstützung bei technischen Maßnahmen und seinem wachsamen Blick für Einsparpotenziale leistet er einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Projekts.

Neben dem Energiesparen gibt es auch Prämienpunkte für nachhaltige Projekte. Hier sind beispielhaft einige Aktionen genannt:

  • Zukunftsbilder einer klimafreundlichen Stadt Karlsruhe (Rosenbauer, Klasse 6)
  • Beteiligung an „Dreck-weg-Wochen“ der Stadt Karlsruhe (Seminarkurs Nachhaltigkeit, Klasse 7)
  • Baumpflanzaktion in der Fritschlach (Ariane Kropp, Stadt Karlsruhe; Dr. Wolff, Klasse 7)
  • Exkursion ins Geothermie-Kraftwerk Insheim (Springer & Schnaus, Klasse 10)
  • Expertenvortrag zur Geothermie von Dipl.-Geologe Bernhard Potthoff, ermöglicht durch die Stadt Karlsruhe
  • MINT-EC Camp: „Erneuerbare Energien – mehr als Solar und Wind“, in Kooperation mit dem KIT (Unger & Dr. Wolff)
  • Nachhaltigkeitsbaum SDGs 

Diese vielfältigen Projekte zeigen, wie nachhaltiger Klimaschutz praxisnah im Schulalltag umgesetzt werden kann.

Ein besonderer Dank gilt allen, die ihren Beitrag dazu leisten, dass Ressourcen eingespart werden und das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus gerückt wird. Gemeinsam schaffen wir eine nachhaltige Zukunft und zeigen: Klimaschutz zahlt sich aus!

Text: Dr. Doris Wolff
Foto: Monika Müller-Gmelin, Stadt Karlsruhe

ComThink-Sets

Ein Baukasten voller guter Ideen: Am Helmholtz-Gymnasium Karlsruhe lernen Kinder und Jugendliche seit Kurzem im Unterricht mit den ComThink-Sets des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg Programmieren und kreatives Konstruieren.

Karlsruhe, 9. Juli 2025: Als eine der ersten von 101 weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg hat das Helmholtz-Gymnasium in Karlsruhe ein sogenanntes ComThink-Set erhalten. Es ist Bestandteil des Projekts „Computational Thinking im Sekundarbereich I“ des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg (LMZ). Verstaut in einem Rollschrank enthält das ComThink-Set Zubehör für Programmierung, Robotik und kreatives Konstruieren in Klassenstärke sowie Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte. In einer beispielhaften Unterrichtsstunde hat Staatssekretärin Sandra Boser MdL eine siebte Klasse des Gymnasiums besucht und persönlich erlebt, welche Möglichkeiten sich für die Lernenden bieten.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Fabian Karg, stellvertretender Direktor des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg, und Schulleiterin Sarah Lumpp, die Einblicke in das Projekt des LMZ gaben, konnten die Lernenden in den Computerräumen des Helmholtz-Gymnasiums selbst aktiv werden. 15 Lernende der Klasse 7 hatten vor der Unterrichtsstunde ein Modell aus Bauteilen von fischertechnik gebaut und durften unter Anleitung von Herrn Bielfeldt weiterprogrammieren. Die andere Hälfte der Klasse, die bisher noch keine Erfahrung mit dem ComThink-Set hatte, lernte es nach einer kurzen Einführung durch Herrn Piecha kennen und konnte bereits nach kurzer Zeit ein kleines Projekt umsetzen. Staatssekretärin Sandra Boser schaute ihnen dabei über die Schultern und erfuhr im persönlichen Gespräch, wie begeistert die Kinder von den neuen Sets waren. 

Text: Laura Margara  – LMZ, Fotos: Sascha Schmidt – LMZ

Rein-Air

Mein Projekt „ReinAir – Feinstaub sichtbar“  beim 3. Karlsruher MINT-Festival

Am 04. Juli 2025 hatte ich die Gelegenheit, mein Jugend forscht junior-Projekt „ReinAir – Feinstaub sichtbar“ beim 3. Karlsruher MINT-Festival im SteamWork der Karlsruher Wissenschafts-Community zu präsentieren. In meinem Projekt geht es um die Messung und Visualisierung der Feinstaubbelastung an unserer Schule.

Dazu habe ich eine Sensor-Apparatur entwickelt, die mit einem Mikrocontroller und einem Feinstaubsensor kontinuierlich Messwerte erfasst. Um die Technik wetterfest unterzubringen, habe ich sie in ein umgedrehtes, U-förmiges Abflussrohr eingebaut. An den Enden verhindern 3D-gedruckte Gitter, dass Insekten in das Gehäuse gelangen. Die gesammelten Daten werden in Echtzeit an eine Online-Datenbank übertragen und auf meiner selbst programmierten Webseite dargestellt. Die Apparatur ist inzwischen seit über einem Jahr im Einsatz – auf einer Fensterbank unserer Schule – und liefert zuverlässig Daten zur Feinstaubbelastung.

Für dieses Projekt wurde ich bereits mit dem 1. Platz beim Regionalwettbewerb Pforzheim und dem 2. Platz beim Landeswettbewerb Balingen ausgezeichnet.

Ich danke Frau Wolff und Herrn Chang herzlich für ihre Unterstützung während der gesamten Projektarbeit.

Das MINT-Festival war eine tolle Gelegenheit, mein Projekt einem interessierten Publikum vorzustellen, Fragen zu beantworten und mich mit anderen jungen Forscherinnen und Forschern auszutauschen.
Max Rekett

Schul-Robotic-Cup

Erfolgreiche Teilnahme am 8. Schul-Robotic-Cup beim MINT-Festival

Am 04. Juli 2025 nahm das Helmholtz-Gymnasium erfolgreich am 8. Schul-Robotik-Cup im Rahmen des MINT-Festivals im Steamwork teil. Zwei Teams der Robotik-AG unter der Leitung von Ralf Bielfeldt vertraten unsere Schule in der Kategorie Rettungsroboter mit großem Engagement und technischem Können.

Die Teams „Wall-E Sternenbeobachter“ und „Döner 3000“ erreichten dabei beeindruckende Platzierungen:
Platz 2 für „Wall-E Sternenbeobachter“ und Platz 4 für „Döner 3000“.

Wir gratulieren beiden Teams herzlich zu diesem tollen Erfolg und danken allen Beteiligten, insbesondere Herrn Bielfeldt, für ihren Einsatz und ihre Begeisterung für Technik und Teamarbeit!

Text und Bilder: Dr. Doris Wolff

Förderstipendium Simulierte Welten

Ich habe im Zeitraum vom Oktober 2024 bis Juni 2025 an dem Förderstipendium Simulierte Welten teilgenommen, dies ist ein Angebot des Scientific Computing Center am KIT. Dort habe ich auf dem Hochleistungsrechner „bwUniCluster 2.0“ Molekulardynamik-Simulationen programmiert, durchgeführt und die Ergebnisse analysiert. Bei der Molekulardynamik geht es um das Verhalten von Atomen in bestimmten Umgebungen und unter bestimmten Bedingungen. Das Förderstipendium war sehr lehrreich und hat mir einen Einblick in die Arbeitsweise eines Forschers gegeben.

Text: Malte Hitzeroth, 10b

MINT-EC Camp

Wissen schafft Wandel – MINT-EC-Camp „Erneuerbare Energien“ 

Vom 19. bis 22. Mai 2025 trafen sich 20 MINT begeisterte Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland sowie internationale Gäste aus Istanbul und Quito zum bundesweiten MINT-EC-Camp „Erneuerbare Energien – mehr als Solar und Wind“ am Helmholtz-Gymnasium Karlsruhe, sowie am Institut für Technologie (KIT). Ziel des Camps war es, neue Perspektiven auf die Energieversorgung der Zukunft zu gewinnen – praxisnah, interdisziplinär und forschungsnah.

Nach einer Einführung in physikalische Grundlagen konnten die Teilnehmenden beim Bau eigener Wasserräder ihre Ideen direkt in die Praxis umsetzen und den Wirkungsgrad ihrer Wasserräder bestimmen. Am Campus Nord, im Energy Lab 2.0 erhielten sie exklusive Einblicke in Großspeicher und Wasserstofftechnologien. Besonders beeindruckend war die Führung durch eine teilautomatisierte Pilotlinien-Batteriezellfertigung mit digitalem Zwilling und Sensorik zur Prozessoptimierung.

Ein praktischer Workshop am Helmholtz-Gymnasium zum Bau eines Solarspannungsreglers mit Arduino, bei dem die Jugendlichen selbst einen Laderegler entwickelten und programmierten konnten. 

Ergänzt wurde das Programm durch eine Einführung in die Geothermie am Oberrhein – inklusive Demonstrationsexperimenten.

Anschließend konnten die Teilnehmenden an der Hochschule Karlsruhe per Fahrrad genug Strom erzeugen, um eine Popcornmaschine zu betreiben – ein eindrucksvolles Beispiel für Energieerzeugung durch Muskelkraft und kreative Technik.


Hier geht’s zum ausführlichen Bericht:

Wissen schafft Wandel: Einblicke in Forschung, Technik und Visionen der Energie von morgen

Vom 19. bis 22. Mai 2025 fand in Karlsruhe das bundesweite MINT-EC-Camp „Erneuerbare Energien – mehr als Solar und Wind“ statt. 20 engagierte Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland – darunter Teilnehmende aus Nordrhein-Westfalen, Hessen, Ostfriesland, Bayern sowie internationale Gäste aus Istanbul und Quito (Ecuador) – kamen zusammen, um sich intensiv mit innovativen Formen der Energiegewinnung und -speicherung auseinanderzusetzen. Ihre Anreise haben sie selbst organisiert, für das hochkarätige und abwechslungsreiche Programm sowie für die Unterbringung und Verpflegung in Karlsruhe sind Frau Dr. Wolff und Herr Unger vom Helmholtz-Gymnasium verantwortlich.   

Der Auftakt begann am Mittwoch, dem 19.05. mit einer Einführung in die physikalischen Grundlagen der Energie.  Direkt im Anschluss konnten die Schülerinnen und Schüler das Gelernte in einem Workshop mit dem Titel „Bau dein Wasserrad“ am Institut für Wasser und Umwelt, KIT (Karlsruher Institut für Technologie)  praktisch umsetzen. Hier entstanden individuelle Wasserrad-Modelle, deren Wirkungsgrade bestimmt und bewertet wurden.

Am Donnerstag, dem 20.05., stand ein echtes Highlight auf dem Programm: Dr. Wolfgang Breh, Geschäftsführer des KIT-Zentrums Energie, gab eine faszinierende Einführung in die Energieforschung am KIT. Dabei wurde schnell deutlich, dass die Energiewende weit mehr bedeutet als nur Solar- und Windenergie. Gemeinsam warfen wir einen spannenden Blick in die Zukunft: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am KIT forschen an einer Vielzahl erneuerbarer Energiequellen, modernen Speichertechnologien, intelligentem Energietransport und der smarten Vernetzung von Verbrauchern.

Dr. Breh schilderte eindrucksvoll, wie am KIT aus bloßem Stroh Kerosin gewonnen wird – ein Projekt, das mit der bioliq-Anlage große Aufmerksamkeit erregte. Darüber hinaus erläuterte er: „Unsere Forschenden nutzen Elektrolyse, um aus Wasser und dem Treibhausgas CO₂ synthetische Kraftstoffe wie Benzin, Diesel oder Kerosin herzustellen – eine Möglichkeit CO₂ aus der Atmosphäre zu bekommen.“

Besonders spannend war der Blick auf das scheinbare Paradoxon: Das Kernforschungszentrum, ein Ort, der einst für die Entwicklung der deutschen Atomtechnologie stand, spielt heute eine führende Rolle in der Forschung an regenerativen Energien. Doch, so Dr. Breh, sei das kein Widerspruch: „Das ursprüngliche Ziel war stets eine langfristige, sichere Energieversorgung. Dieses Ziel ist geblieben – nur der Weg dorthin hat sich verändert. Heute forschen wir nicht mehr an der Kernspaltung, sondern an der Kernfusion.“

Er zeigte auf, wie das Wissen aus der Chemie radioaktiver Materialien heute in der Mikroverfahrenstechnik genutzt wird: „Diese Kompetenzen helfen uns nun, die Wasserstofftechnologie entscheidend voranzubringen.“

In einem zukünftigen Fusionsreaktor soll das „kosmische Sonnenfeuer“ kontrolliert werden – ein Vorgang, wie er in der Sonne selbst abläuft: Wasserstoffkerne verschmelzen zu Helium und setzen dabei enorme Energiemengen frei. Forschende am KIT sind aktiv am internationalen Großprojekt ITER im südfranzösischen Cadarache beteiligt. „Wir sprechen hier von Temperaturen von bis zu 150 Millionen Grad Celsius – eine extreme technische Herausforderung“, betonte Dr. Breh. Um die Mikrowellenstrahlung zu führen und den radioaktiven Brennstoff Tritium, einen superschweren Wasserstoff, im Inneren des Reaktors zu halten, werden extremhitzebeständige Materialien benötigt. „Ein Beispiel sind spezielle Reaktorfenster aus synthetischem Diamant“, so Dr. Breh weiter, „die der extremen Hitze standhalten, sowie supraleitende Magnetspulen, mit denen das heiße Plasma durch starke Magnetfelder eingeschlossen wird.“ Teile dieser Technologie wurden direkt am KIT entwickelt.

Der Vortrag war faszinierend – spätestens jetzt war allen Schülerinnen und Schülern klar, dass das KIT zu den führenden Energieforschungszentren Europas gehört. Und das blieb nicht nur Theorie: Im Anschluss hatten die Teilnehmenden des MINT-EC-Science Camps die seltene Gelegenheit, einige dieser Großanlagen aus nächster Nähe zu besichtigen und innovative Forschung hautnah zu erleben.

Im Energy Lab 2.0 des Campus Nords konnten sie sehen, wie eine nachhaltige, effiziente Energieversorgung der Zukunft ganz konkret aussehen kann.

Ein weiteres Highlight des Camps war die spannende und eindrucksvolle Führung von Simon Otte durch das Batterietechnikum des KIT. Die Teilnehmenden erhielten dabei einen praxisnahen Einblick in die Batteriezellproduktion im Kontext von Industrie 4.0. Anhand von Beispielen aus der Batteriezellfertigung erklärte er: „Durch die automatisierte Prozessführung können wir heute flexibel auf unterschiedliche Rezepturen reagieren. Das macht unsere Produktion zukunftssicher und effizient.“ Ein Aspekt sind dabei die digitalen Zwillinge, so der digitale Zwilling eines Extruders zum Mischen der Elektrodenpaste: dies ist ein virtuelles Abbild der Maschine, das eine präzise Simulation, Steuerung und Optimierung des Produktionsprozesses ermöglicht. „Damit können wir auf kleinste Abweichungen reagieren, um so negative Auswirkungen auf die Produktqualität möglichst zu vermeiden“, erläuterte Otte. Auch das Thema Rückverfolgbarkeit im Mischprozess wurde anschaulich erklärt – ein entscheidender Faktor für Qualitätssicherung und Transparenz in der Herstellung von Batteriezellen.

Im Anschluss bekamen die Schülerinnen und Schüler einen umfassenden Überblick über den Beschichtungs- und Trocknungsprozess. Simon Otte erklärte die verschiedenen Beschichtungsmethoden und erläuterte: „Durch permanente Prozessüberwachung stellen wir sicher, dass jedes Detail stimmt.“ Als nächstes folgt im Produktionsprozess das sogenannte Kalandrieren – das präzise Verdichten von Batterieelektroden mit Walzen. „Durch integrierte Sensorik können wir Fehler frühzeitig erkennen und durch Anpassung der Prozessparameter Ausschuss reduzieren“, so Otte. Zusätzlich dazu wurde für die Bildung des Zellstapels ein innovatives Anlagenkonzept vorgestellt. Die Neuheit liegt hier in der möglichst langen kontinuierlichen Prozessierung der Elektroden, aus denen der Zellstapel z-förmig gebildet wird. Herr Otte betonte: „Durch die gezielte Prozessoptimierung und Entwicklung neuer Anlagentechnik verbessern wir nicht nur die Effizienz des Prozesses, sondern steigern auch die Qualität unserer Batteriezellen“. Zum Abschluss ging er auf die experimentelle Einflussnahme auf Produktparameter ein, denn insbesondere bei der Stapelbildung kommt es auf höchste Genauigkeit an. „Schon ein kleiner Versatz kann später die Leistungsfähigkeit der gesamten Batterie beeinflussen“, erklärte er. „Deshalb investieren wir viel in Forschung und Entwicklung, um hier das Optimum herauszuholen.“

Im Anschluss führte der Weg die Teilnehmenden zum Wasserstofftechnikum und zur bioliq-Anlage, bevor es weiter zum Solarspeicherpark ging. Im Energy Lab 2.0 wird ein seriennaher Prototyp eines 1,5-MWh-Lithium-Ionen-Großspeichers mit Batteriemodulen entwickelt.  Dank innovativer Kühltechnik über Grundwasser und teilversenkter Bauweise ist der Speicher besonders effizient, langlebig und platzsparend. Die Schülerinnen und Schüler durften sogar in den Batterieraum schauen. In unmittelbarer Nähe wurde ein Redox-Flow-Speichersystem aufgebaut, das durch seine Bauweise die elektrische Leistung von der Speicherkapazität entkoppelt – die gespeicherte Energiemenge lässt sich flexibel über die Größe der Elektrolyttanks skalieren. Die installierte Anlage verfügt über 200 kW Leistung und 800 kWh Speicherkapazität. Perspektivisch soll sie gemeinsam mit dem Lithium-Ionen-Großspeicher betrieben werden, um die Vorteile beider Technologien zu kombinieren. Auch hier erhielten wir spannende Einblicke in den Innenraum.
Nun ging es für uns zurück auf den Campus Süd. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der KIT-Mensa trafen wir uns zu einem Workshop am Helmholtz-Gymnasium.

Der Maximum Power Point (MPP) ist der Punkt, an dem eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) die größtmögliche elektrische Leistung liefert – also das optimale Zusammenspiel von Stromstärke und Spannung. Dieser Punkt ist jedoch nicht konstant, sondern verändert sich fortlaufend, abhängig von äußeren Bedingungen wie Sonneneinstrahlung, Temperatur oder Verschattung. Sinkt zum Beispiel die Lichtintensität, verschiebt sich der MPP, weil sich sowohl die Spannung als auch der Strom ändern.

Genau hier kommen Spannungsregler ins Spiel: Sie sorgen dafür, dass das PV-System auch bei wechselnden Bedingungen möglichst nahe am MPP arbeitet – und somit effizient bleibt. Ein intelligenter Regler passt sich laufend an die aktuellen Bedingungen an. In professionellen Anlagen geschieht dies mit sogenannten MPPT-Reglern (Maximum Power Point Tracking).

Nach einer kurzen Einführung in die Konzepte von Maximum Power Point (MPP), Pulsweitenmodulation (PWM) und dem Spannungsteiler-Prinzip, durften wir selbst aktiv werden:
Mit Hilfe eines Arduinos bauten und programmierten wir unseren eigenen Solarspannungsregler. Dabei konnten wir die Spannung der Solarpanels messen, die Regelung steuern und so selbst erleben, wie Technik, Programmierung und erneuerbare Energien zusammenwirken. Ein anschauliches Projekt, das zeigte, wie moderne Energiegewinnung auch im Kleinen funktioniert

Am Mittwoch dem 21.05 startete der Tag mit einer sehr anschaulichen Einführung in die Geothermie am Oberrhein. Diplom-Geologe Bernhard Potthoff erläuterte in einem theoretischen Vortrag das große, bisher wenig genutzte Potenzial der Energie aus dem Erdinneren.

„Unter unseren Füßen schlummert eine gewaltige Energiequelle“, erklärte Potthoff. In Tiefen von zwei bis drei Kilometern finde sich Thermalwasser mit Temperaturen über 100 °C, das nicht nur zur Heizung ganzer Städte, sondern auch zur Stromerzeugung genutzt werden könne. Anders als Wind- oder Solarenergie ist Erdwärme wetterunabhängig und kontinuierlich verfügbar – ein großer Vorteil für die Versorgungssicherheit.

Doch Potthoff sprach auch offen über die Risiken: Geothermiebohrungen können Hebungsschäden und induzierte Erdbeben verursachen – Probleme, die bereits mehrfach in der Region aufgetreten sind. Im Abschluss konnten die Teilnehmenden selbst aktiv werden: In anschaulichen Experimenten führten sie eigene Demonstrationsversuche zur Geothermie durch.
Nach dem Mittagessen in der KIT Mensa ging es am Nachmittag zur Hochschule, wo der Solartruck der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik startklar wartete. Mit seinen speziellen Aufbauten verbindet der Solartruck Elektromobilität mit erneuerbaren Energien. Das ausfahrbare Solardach ist dabei ein zentrales Element – leider konnte es wegen eines drohenden Gewitters nicht ausgefahren werden.

Trotzdem wurde Strom vor Ort erzeugt: Durch das Treten in die Pedale der Fahrräder erzeugten wir genug Energie, um eine Popcornmaschine zu betreiben. Sowohl die Fahrräder als auch der Solartruck wurden von Studierenden der Hochschule selbst entwickelt.

An diesem Beispiel wurde nicht nur die Nutzung erneuerbarer Energien anschaulich demonstriert, sondern auch die praxisnahe Lehre und die offenen Lernformen an der Hochschule eindrucksvoll vorgestellt.
Am Donnerstag, den 22.05. präsentierten die Teilnehmenden des Camps ihre Vorträge zu erneuerbaren Energien. Im Anschluss fand eine gemeinsame Reflexion statt, bevor sie gestärkt mit einem Lunchpaket die Heimreise antraten.

Text und Fotos: Dr. Doris Wolff

Jugend forscht junior

Großer Erfolg beim Landeswettbewerb „Jugend forscht junior“ in Balingen

Am 10. und 11. April 2025 fand der Landeswettbewerb „Jugend forscht junior“ auf dem Messegelände in Balingen statt. Max Rekett (Klasse 6) hatte sich im Februar beim Regionalwettbewerb in Pforzheim für das Landesfinale qualifiziert – und erreichte nun einen hervorragenden 2. Platz im Fachgebiet „Geo- und Raumwissenschaften“. Zudem erhielt er den Sonderpreis des Technikmuseums Speyer für seine herausragende Arbeit.

In seinem Projekt „ReinAir“ untersuchte Max die Feinstaubbelastung am Helmholtz-Gymnasium in der Karlsruher Weststadt, die an der stark befahrenen Kaiserallee liegt. Dafür baute er einen Feinstaubsensor in ein wettergeschütztes Rohr ein und stellte die Messstation auf einer Fensterbank auf. Die erfassten Daten wurden über das Internet an eine Datenbank gesendet und ausgewertet.

Am Donnerstag stellte sich Max den kritischen Fragen je zweier Jurorenteams, die seine Präsentation genau unter die Lupe nahmen. Anschließend erwartete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.

Am Freitag war die Ausstellung für die Öffentlichkeit geöffnet, und zahlreiche Besucherinnen und Besucher, darunter auch Staatssekretärin Sandra Boser, informierten sich begeistert über die vielen spannenden Projekte. „Mit ReinAir will ich zeigen, dass an meiner Schule, die an einer stark befahrenen Straße liegt, hohe Feinstaubwerte vorliegen“, erklärte Max stolz. 

Den Höhepunkt bildete die feierliche Preisverleihung: Trotz starker Konkurrenz in seiner Kategorie konnte sich Max über einen großartigen 2. Platz freuen.

Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Erfolg!

Text und Bilder: Dr. Doris Wolff

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