Bericht Gedenktag der Opfer des Holocaust

Am 27. Januar wird in vielen Ländern den Opfern des Holocaust gedacht. Dieser Gedenktag markiert die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee im Jahr 1945. 

In diesem Jahr haben wir, die SMV-Projektgruppe „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“, uns dazu entschlossen, diesem wichtigen Tag auch in der Schule mehr Präsenz zu verleihen. Hierfür haben wir gemeinsam Steine bunt angemalt, die wir anschließend an zwei Tagen an einem Infostand an interessierte Schüler:innen und Lehrer:innen verteilt haben. Das Ziel war, dass die bunten Steine von der Schulgemeinschaft des Helmholtz-Gymnasiums in ganz Karlsruhe auf Stolpersteinen platziert werden. Stolpersteine sind ein Kunstprojekt des Künstlers Gunter Demnig, welches 1992 begann. Die kleinen goldenen Gedenktafeln werden meist vor den letzten frei gewählten Wohnstätten der Juden und Jüdinnen* in den Gehweg eingelassen, die im dritten Reich aufgrund von Hitlers antisemitischer und rassistischer Ideologie und Weltauffassung auf grausame Art und Weise ihr Leben verloren. Die Aktion, bemalte Steine auf die Stolpersteine zu legen, ist angelehnt an den jüdischen Brauch, Steine im Andenken an die verstorbenen auf Grabsteine zu legen, und soll auf die Stolpersteine aufmerksam machen, indem die bunten Steine die Blicke der Menschen einfangen. 

Um auf den Gedenktag aufmerksam zu machen, haben wir zudem an verschiedenen Orten in Karlsruhe Fotos von Stolpersteinen gemacht. Diese haben wir ausgedruckt, mit kurzen Informationshappen ergänzt, und im ganzen Schulhaus aufgehängt, so dass man immer wieder über die Individuellen Geschichten und Namen der Opfer des Holocaust „stolpert“ und die Gräueltaten der Nazis so in unserem Schulalltag immer wieder allgegenwärtig geworden sind.

Außerdem haben wir der Kurzfilm „Maseltow Cocktail“, der sich mit Antisemitismus in unserer heutigen Gesellschaft beschäftigt, an alle Ethik- und Religionslehrer:innen der 8. bis 10. Klasse weitergeleitet, mit der Bitte, die Unterrichtsstunde in der Woche des Gedenktags diesem Film und dem Thema „Antisemitismus heute“ zu widmen. 

Denn uns ist es wichtig, den Blick nicht nur in die Vergangenheit zu richten, sondern sich auch mit der Gegenwart auseinanderzusetzen.

Antisemitische Anfeindungen und Diskriminierung sind in unserer heutigen Gesellschaft immer noch für viele Juden und Jüdinnen* Alltag. Dass Parteien wie die AfD in Deutschland immer mehr wachsen, obwohl sie offen rechte und rassistische Werte vertreten, und in Teilen eng mit der rechtsextremen Szene zusammenarbeiten, zeigt, wie wichtig es immer noch ist, an die furchtbaren Verbrechen der Nationalsozialist:innen zu erinnern, um so aus der Geschichte zu lernen. 

#weremeber