Aufnahme des Musikgymnasialen Livestream Konzert ist Online …
Nach einigen technischen Problemen, haben wir es mit ein wenig Verspätung endlich geschafft: das musikgymnasiale Livestream Konzert ist Online. Sie können es sich auf unserer stream.hg-ka.de Seite anschauen. Viel Spaß dabei.
endlich war es wieder so weit, der Kammerchor konnte nach 1,5 Jahren Konzertpause wieder sein Können zeigen. Hier könnt Ihr Euch das YouTube-Video vom Auftritt vom 2. Juli 2021 in der Christuskirche Karlsruhe gemeinsam mit dem Mädchenkonzertchor von Cantus Juvenum direkt anschauen. Sollte Euch der Auftritt gefallen, würden wir uns über Likes freuen.
In diesem Jahr feiert die Badische Landeskirche unter dem Motto
„Unisono – VIELstimmigEINS“
ihren 200. Geburtstag.
Dazu wird es am 2. Juli ab 17.00 Uhr in der Stadtkirche einen großen Festakt geben. Vom Landesbischof Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh sind wir gebeten worden, mit unseren Schülerinnen und Schülern dafür Beiträge zu leisten, in denen sie ihre Sicht auf die gegenwärtige Kirche darstellen und ihre Erwartungen an die zukünftige Kirche artikulieren.
Schülerinnen und Schüler haben daraufhin im Rahmen des Evangelischen Religionsunterrichts der Jahrgangsstufe 9 eigene, kreative Kurz-Beiträge zum „Kirchengeburtstag“ gestaltet. Klassenübergreifend wurde dieses gemeinsame Projekt gestartet, in dem die Schülerinnen und Schüler parallel in Klein-Gruppen gearbeitet haben. Das passte auch inhaltlich gut, weil ein Unterrichts-Thema in Klasse 9 lautet: Kirche in der Welt entdecken.
Die Schülerinnen und Schüler wurden dabei von den evangelischen Religionslehrer*innen Prof. Dr. Isa Breitmaier und Dr. Christian Illian unterstützt. In kirchenhistorischer Hinsicht leistete PD Dr. Hans-Georg Ulrichs Beistand, Hilfe in digitalen Fragen stellte Olav Richter zur Verfügung.
Die Beiträge werden auch auf Reli virtuell im Helmholtz Teams hochgestellt. Weitere Informationen zum Kirchengeburtstag finden sich auf der Website der Evangelischen Landeskirche in Baden und in der aktuellen Ausstellung des Generallandesarchivs in der Hildapromenade 3.
Beim “Treffen Junger Autor*innen 2021” der Berliner Festspiele wurde Alma Unseld, Klasse 9d für ihre Lyrik und Prosa-Texte mit einem Förderpreis ausgezeichnet.
Im folgenden eine Auswahl ihrer Bewerbungstexte im Bereich Lyrik und Prosa.
Abend
Teelichtdunst scheint Vollmondtüte. findest sommerleicht mich langend in vertieften Harfen hangend inniglich wie im Gemüte
stehst du regenfühlend rahmend weiten Blicks in guten Breiten weiß von Grillen nichts von Saiten. nach die Blüten Kreise ahmend
Wunder
viel mehr perlendes Grün
noch im Schaublattschimmer
der lichtdurchwoben vor mir
ewig zu schwinden ihm scheint
schwebende Klangfarben nie
an das Begreifende gebunden
und schwebend um ihn
enthüllt wie der Farn in mir
Lebensfarben I “Mama… Mama! Was malst du?” “Wir werden es sehen. Ich fülle die Leinwand.” “In welcher Farbe?” “Das weiß ich noch nicht. Und das ist das Schönste, am Anfang. Ich kann nicht sagen, wie sich die weiße Fläche füllen wird. Wird sich der Pastellkasten öffnen und sie mit Kreidestaub färben? Oder werden es die silbernen Linien des Zeichenstiftes sein? Oder die samtig schwarzen der Kohle, die sie dunkeln? Nein – vielleicht liegen doch die bunten Ölspachtel viel näher, die in jeden Winkel vordringen und überall Farbe dazwischenmischen. Oder die Tusche, Strich für Strich, tiefseegrau, immer wieder, kaum sichtbar, ein klein wenig Weiß frei lassend.” “Tiefseegrau?” “Ja, vielleicht. Wenn ich mein Bild dann sehe, nach ungefährer Zeit, scheint es, dass hier die feinen Pinselstriche vom transparenten Aquarell am besten passen und die Weite füllen. Ich erinnere mich dann nicht mehr, wieso ich mir das nicht vorher schon vorstellen konnte. Denn nun ist es doch so klar.“ “Und alles malst du mit anderen Farben?” “Keines wie das andere. Vieles passt irgendwann von ganz allein zusammen. Und Manchem muss man einen Übergang schaffen.“
„Einen Übergang?“ „Wie eine Brücke von hier nach dort.” “Wohin denn?“ „Wenn du ganz leise bist und die Augen schließt…” “Aber dann sehe ich das Bild nicht!” “Doch. Dann gehen wir hinein; und du wirst fühlen, dass es dort auch spielendes Licht gibt, das frische Düfte, Musik bunter Vögel und vielleicht eine vertraute Geste in sich hält. Und das klingende Flirren, das noch niemand benennen konnte. Manchmal auch große Stille.” „Wirklich?“ “Wirklich. Und dort, wo noch nichts ist, füllst du die weißen Flecken selbst, mein Kind.” “Mit meinen Farben?” „Ja.“
Lebensfarben II Pigmente seien es, sagte mein Vater und zeigte mir seine alte Hand. Starenfedern seien es, erklärt der Ornithologe und holt weit aus. Sporen seien es, schweigt der Fliegenpilz wenn über ihn der Wind weht. Weiße Flecken. Weiß wie der Schleier der Braut, durch den sie der Bräutigam liebt. Weiß wie der Mond, der immerdar steht. Weiß wie die Milch, die nach Kinderzeit schmeckt. Weiß sind sie wie der Tod und weiß wie das Leben. Sie kommen mir entgegen und stellen Fragen. Die darf ich beantworten, nach und nach. Ich beginne, die Flecken zu füllen. Manche rot oder zartlila. Manche bläulich, erdbeerfarben oder sonnengelb. Leuchtend. Und manche werde ich weiß lassen. Niemand weiß, warum.
„Wir sind hier, um Persönlichkeiten zu fördern!“ Mit diesem Satz ging es für mich und 20 weitere Kreativschüler/innen bei der 1. Kreativwoche der Kulturakademie so richtig los.
Knapp 6 Monate zuvor war ich von der Schule nominiert worden. Als Bewerbung sollte ich zu einem von drei vorgegebenen Themenbereichen verschiedene Versuche durchführen, meine Ergebnisse protokollieren, dazu in einem Motivationsschreiben zu zwei Fragen Stellung nehmen und meine Versuchsergebnisse in einem kurzen Video darstellen. Bis auf die Bestandteile der Bewerbung und die drei Themenbereiche gab es keine weiteren Vorgaben. Ich konnte so meiner Kreativität freien Lauf lassen. Was nicht immer von Vorteil war.
Die Bewerbungsphase hat mich nicht nur im Wissensbereich weitergebracht, sie hat mir auch einen Einblick in die Arbeitswelt gegeben. Trotzdem rechnete ich nicht wirklich mit einer Zusage; umso mehr freute ich mich, als ich angenommen wurde.
Wegen Corona war alles anders, leider konnten einige Exkursionen nicht stattfinden. Dennoch hatten wir ein volles Programm, wobei auch die Freizeit in Form von Besuchen der Attraktionen im Europa-Park nicht zu kurz kam. Aber auch sonst: Beim Besuch des ESOC (European Space Operations Centre) in Darmstadt, dem Betrachten der ISS, die über Rust flog (um 6:15 Uhr, wohlgemerkt), einem Vortrag und Experimenten zur Photovoltaik, sowie einem Technikworkshop von der ICSE (International Centre for STEM Education); wir haben ein Modell eines Formel 1 Autos samt Fernbedienung gebaut, welches wir auch zuhause weiter optimieren können, und auch bei unseren ersten Erfahrungen vor der Kamera, war für ziemlich jeden etwas dabei. Ein Vorteil dieses Themenbereichs war, dass wir jeden Tag in einen anderen Teil eintauchen konnten, was für mich sehr fördernd war. So hatte ich die Möglichkeit, genauer herauszufinden, wohin meine Intention geht.
Ich war ein bisschen mit der Vorstellung angereist, dort nur auf verbissene Schüler und schlechte Harmonie zu treffen, doch das war überhaupt nicht der Fall. Der Vergleich mit einer Schulklasse trifft es ganz gut: Jeder ist auf seine Weise anders; aber uns alle verband unsere Experimentierfreude und der Hang zu MINT. Stärken waren unterschiedlich, aber man half sich gegenseitig. Egal ob man mal über Roboter in Operationen, oder auch einfach über das Leben im Allgemeinen sprechen wollte, man fand immer einen Gesprächspartner.
Ich kann mit Freude sagen, dass ich in dieser einen Woche so viel Neues in Erfahrung bringen durfte, wozu ich ohne dieses Programm niemals die Möglichkeit gehabt hätte. An dieser Stelle möchte ich noch Danke!! sagen, an alle, die mir diese Teilnahme ermöglicht haben, und an alle, die diese 1. Kreativwoche zum ersten Teil eines großen Abenteuers gemacht haben.
Besonders erfreulich ist, dass es noch nicht vorbei ist, und im Februar eine zweite Woche auf mich wartet. Hoffentlich lassen die Corona-Regeln dann mehr zu.
„Dichtungsweisen“
Alma Unseld (Klasse 10 d) berichtet über die Kreativwoche der Kulturakademie des Landes Baden-Württemberg
Ein Gedicht entsteht. In einem stillen, einsamen, in sich gekehrten Moment. Und dann? Wer hört mir zu? Wer antwortet mir?
Ich durfte bei der Kulturakademie „Dichtungsweisen“ erleben, wie mir 19 andere Literaturstipendiat*innen aus Baden-Württemberg zugehört und geantwortet haben. Wir haben uns in der Gruppe einander die Gedanken zugespielt, sie geteilt, diskutiert, gelacht, geschwiegen, nachgedacht… aber ich komme augenblicklich ins Schwärmen und sollte doch erstmal von vorne erzählen:
Nachdem ich von der Schule nominiert und der Landesstiftung ausgewählt worden war, eine Sommerferienwoche im Literaturhaus Stuttgart verbringen zu dürfen, war ich unglaublich stolz und glücklich! Und je näher der Termin kam, desto gespannter. Auf wen würde ich treffen? Was würden sie zu meinen Texten sagen? Ich hatte meine Gedichte noch nie vorgetragen (außer meiner Familie und Nachbarn im Garten) und auch noch nie unter ‚Anleitung‘ und in mit anderen gemeinsam geschrieben.
In Stuttgart traf ich dann auf Carolin Callies und Matthias Nawrat. Sie ist Lyrikerin und er Romanautor. Für uns waren sie einfach die Inspiration pur! Sei es mit ecriture automatique oder mit Impulsen durch literarische Bilder oder Vorgaben, sei es beim Sprechen über unsere eigenen Texte oder einfach im Dialog. Überhaupt: die tollen Gespräche mit all den anderen jungen Literaturliebenden – voll leichter und schwerer Inhalte, wunderbarer Wortspiele und voll sehr verschiedener aber sich doch stets ergänzender Sichtweisen – und auch die gegenseitige wertschätzende und konstruktiv-positive Resonanz auf unsere Texte fanden statt in einer Dichte und Tiefe, die ich zuvor noch nie erlebt hatte.
Wir unternahmen mehrere Exkursionen in dieser Woche. Wenn ich nachträglich auf unseren dichten Tagesplan schaue, kann ich mir nicht mehr vorstellen, wie auch die noch reingepasst haben. Aber es ging und es waren wunderschöne Ausflüge. Quer durch Stuttgart, Brockes- und Morgensterngedichte an der U-Bahn-Decke lesend. Oder in die Bibliothek von Heslach, wo sich alles umdrehte und wir von den Schreibenden zu Lesenden wurden und zurück – denn eine Schreibwerkstatt wäre keine Schreibwerkstatt, würde man nicht am Ende wieder über Gelesenes schreiben. Oder nach Marbach, in die Stadt, in der Schiller auf die Welt kam, sein Vater Apfelbäume züchtete, das Deutsche Literaturarchiv (Wunderkammer!) steht und es eine supertolle Ausstellung zu „Hölderlin, Celan und die Sprache der Poesie“ im Literaturmuseum der Moderne gab. Ausgestelle Lyrik: winzige Worte auf hauchdünner Birkenrinde (Mörike), ein geräuschvoll ‚denkender‘ Poesieautomat (Enzensberger), tönerne Handwärmer für kalte Schreibfinger (Schiller), mein eigener Herzschlag beim Hören von Hölderlin. Und wieder: eine Schreibwerkstatt wäre keine Schreibwerkstatt, würde man nicht am Ende über Gesehenes schreiben. So setzten wir uns in den kleinen Park vor dem Museum und ich suchte mir einen Platz am Fuße des Schillerdenkmals. Doch mit solch einem wortgewaltigen Dichterblick im Nacken bekam ich eine hartnäckige Schreibblockade… Ich stand auf und ging ein paar Schritte durch die Sonne an den Rand der Museumsanlage, wo eine große Terrasse den Blick freigibt über die sanfte, hügelige Landschaft des Neckartals. Spätsommerwohligkeit. Dort fand ich das Wort „Sandsteinmoos“ und konnte weiterschreiben.