Wie geht’s?
„Wie geht’s?“ – Religionsunterricht mal anders
Erwachsenwerden gehört zu den aufregendsten und zugleich herausforderndsten Etappen in unserem Leben. Pubertät – Identität – Selbstfindung: Da ist es nicht verwunderlich, dass in der Jugendphase Probleme auftreten, welche die eigenen Lösungsmöglichkeiten übersteigen können. Psychischen Belastungen oder gar Erkrankungen ist man als Betroffene*r oder Angehörige*r aber nicht einfach ausgeliefert: Die Vermittlung von Wissen über Erkrankungen und möglicher Hilfsmöglichkeiten kann einen Beitrag dazu leisten, junge Menschen für die eigene psychische Gesundheit zu sensibilisieren. Das hat sich der bundesweit tätige Verein „Irrsinnig Menschlich e.V.“ zur Aufgabe gemacht. Die Wanderausstellung „Wie geht’s?“, eine Sammlung von Rollup-Bannern zu verschiedenen Themen wie Depression, Angststörungen und Drogen, stellt betroffene junge Menschen in den Fokus: Sie sprechen über ihre psychischen Probleme und darüber, was ihnen dabei geholfen hat, sich heute wieder besser zu fühlen.
Schüler*innen der katholischen Religion in der Jahrgangsstufe 8 des Helmholtz-Gymnasiums hatten erstmals die Möglichkeit, in einer Doppelstunde die Wanderausstellung „Wie geht´s?“ zu erleben und einen Einblick in selbstgewählte Schwerpunkte dieses Themenbereichs zu bekommen.
Das pädagogisch-didaktische Konzept wurde von Schulsozialarbeiterinnen entwickelt und konnte dank der Mitwirkungsbereitschaft von Frau Küchel erstmals in der Praxis erprobt werden.
In dieser Unterrichtseinheit stand aber nicht nur die Wissensvermittlung im Vordergrund. Die Auseinandersetzung mit dem individuellen Unterstützernetzwerk und stärkender Aktivitäten wie Sport, Entspannung oder Kreativität, rundete die Doppelstunde ab.
Das Feedback der jungen Menschen leistet einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung des Konzepts, sodass dieses bestmöglich am Erfahrungshorizont und dem Sprachgebrauch unserer Schüler*innen anknüpft.
Im darauffolgen Schuljahr sollen alle Schüler*innen der 8. Klassen am Helmholtz-Gymnasium die Möglichkeit erhalten, die Wanderausstellung zu besuchen.
Durch die Vermittlung von Wissen und möglicher Bewältigungsstrategien leisten wir einen Beitrag zur Prävention im Bereich psychischer Gesundheit. Wir ermöglichen jungen Menschen die Erfahrung, dass Schule für dieses Thema einen Sprachraum eröffnet und ein Ort sein kann, wo es erlaubt ist, über Belastungen zu sprechen. So finden unsere Schüler*innen möglicherweise in der Zukunft Worte für ihr Befinden und entwickeln Vertrauen, dass gute Lösungen gefunden werden können.
Julia Meeh – Schulsozialarbeiterin am Helmholtz