6b goes Sylt
Sonntag, 14. Juli 2024
Wir, die Schülerinnen und Schüler der 6b konnten es kaum erwarten, bis es Abend wurde. Den ganzen Tag waren wir schon sehr aufgeregt. Selbst das EM-Endspiel war uns egal, denn um 21.45 Uhr trafen wir uns endlich am Karlsruher Bahnhof, verabschiedeten uns von unseren Eltern und stiegen voller Vorfreude in den Zug, der uns erst nach Mannheim und dann weiter nach Hamburg bringen sollte. Die Fahrt war lang, aber die Aufregung hielt uns wach.
Montag, 15. Juli 2024
Nachdem wir gegen 6 Uhr morgens am Hamburger Bahnhof angekommen waren, stiegen wir in einen Zug, der uns über einen weiteren Zwischenstopp nach Sylt brachte. Dort gingen einige von uns mit Frau Wolff zum REWE. Doch wer hätte gedacht, dass uns dort eine freche Möwe ein Brötchen stibitzen würde!
Anschließen fuhren wir mit einem Bus zu unserer Unterkunft, dem Fünf-Städte-Heim in Hörnum. Endlich waren wir da! Durch das Fenster konnten wir schon die Dünen sehen. Die Farben sahen so schön aus, als würden wir durch einen Farbfilter schauen. Nun erfuhren wir, wie die Zimmeraufteilung war und bezogen diese. Kurze Zeit später machten wir uns auf den Weg zum Strand. Von den Dünen aus sahen wir das unfassbar schöne Meer. Sofort rannten wir zum Wasser, streckten unsere Füße hinein und suchten Muscheln. Später fertigten wir Strandskulpturen für einen Wettbewerb an. Gegen Abend gingen wir alle zum Haus zurück und aßen zu Abend. Manche von uns spielten noch Fußball und gegen 22 Uhr fielen wir alle todmüde ins Bett.
Dienstag, 16. Juli 2024
Der erste vollständige Tag begann mit einem leckeren Frühstück. Der Vormittag war voller Aktivitäten: Ein spannendes Tischtennisturnier und ein kniffliger Escape-Room standen auf dem Programm. Außerdem bastelten wir mit Frau Wohlwend und den gesammelten Muscheln Schmuck. Danach gab es eine Mittagspause und jeder ging auf sein Zimmer, um sein Lunchpaket zu essen. Um 14:00 Uhr trafen wir uns mit Malte, einem Mittglied der Schutzstation Wattenmeer, der sein freiwilliges Jahr auf Sylt verbringt. Er führte uns zum Strand, aber dort trafen wir auf andere Klassen, die offensichtlich denselben Plan hatten wie wir, nämlich wattwandern. Also gingen wir zuerst einen Umweg über die Salzwiesen und probierten den Queller und die Portulak Keilmelde, beides Pflanzen die auf den Salzwiesen wachsen. Als jeder probiert hatte, wagten wir uns ins Watt selbst, wo wir über den schlammigen Boden liefen, kleine Lebewesen entdeckten und die einzigartige Landschaft bestaunten. Das Gefühl, barfuß durch den Schlick zu waten, war unvergleichlich und sorgte für viel Gelächter und staunende Gesichter. Als wir wieder am Strand ankamen, verabschiedeten wir uns von Malte. Nach dem Abendessen durften wir auf einer traditionellen hölzernen Kegelbahn kegeln. Diese Bahn war etwas ganz Besonderes, da wir die Kegel nach jedem Wurf selbst von Hand aufstellen mussten. Die Freude war groß, wenn die Kegel umfielen und wir feuerten uns gegenseitig an und genossen die rustikale Atmosphäre. Der Tag endete wie jeder folgende mit einem Fußballspiel.
Mittwoch, 17. Juli 2024
Der dritte Tag führte uns nach List, der nördlichsten Punkt Deutschlands. Zuerst wanderten wir durch die Dünenlandschaft und machten uns einen Eindruck von Deutschlands letzten Wanderdünen. Als wir uns auf den Rückweg zum Bus machten, mussten wir feststellen, dass dieser und die folgenden ausgefallen waren. Um die Zeit zu überbrücken, machten wir bei jedem vorbeifahrenden Fahrrad eine La-Ola-Welle, was uns und den Radfahrern viel Spaß bereitete.
Endlich kam ein Bus und brachte uns nach List, wo wir in Vierergruppen eine zweistündige Shoppingtour machten. Fischbrötchen, Süßigkeiten, Mützen und andere Souvenirs wechselten den Besitzer. Der Höhepunkt des Tages war der Besuch des Naturgewalten Museums. Nach einem informativen Film im Syltdome über die Landschaft Sylts erkundeten wir in Zweiergruppen das Museum mit Tablets. Zum Abschluss konnten wir im Shop noch Andenken kaufen, bevor es in einem völlig überfüllten Bus über Westerland zurück nach Hörnum ging. Den krönenden Abschluss des Tages bildete eine super moderierte Talentshow, die wir alle gemeinsam veranstalteten. Wir staunten über die Fußballkünste einiger Mitschüler, die den Ball geschickt jonglierten. Ein Puppentheater sorgte für viele Lacher und Applaus. Einige zeigten ihre beeindruckenden Zeichenkünste. Besonders spannend war ein Armdrücken-Wettbewerb, außerdem erfuhren wir viele interessante Fakten über Züge. Natürlich endete auch dieser Tag mit einem Fußballspiel.
Donnerstag, 18.07.2024
Nach einem stärkenden Frühstück machten wir uns auf den etwa 30-minütigen Weg zum Hörnumer Hafen. Als die Schiffsfahrt losging, waren wir alle sehr aufgeregt und genossen den Fahrtwind in unseren Haaren. Die Bootstour war nicht nur abenteuerlich, sondern auch lehrreich. Zwei Bundesfreiwillige, die beim Küstenschutz auf Sylt tätig sind, fischten zwischendurch immer wieder Meerestiere aus dem Wasser. Unter den Funden waren Krebse, Seesterne, verschiedene Muscheln und weitere Meeresbewohner, zu denen sie uns wissenswerte Fakten erzählten. Der Höhepunkt der Fahrt waren die Robbenbänke. Mit unseren Ferngläsern konnten wir die Meeressäuger sehr gut beobachten.
Zurück im Hafen, versorgten wir uns mit leckeren Fischbrötchen und Eis. Unsere Lunchboxen verzehrten wir im Fünf-Städte-Heim, dabei konnten wir jedoch kaum still sitzen, denn wir waren voller Vorfreude: Wir würden in der Nordsee baden dürfen. In kleinen Gruppen durften wir ins seichte Wasser gehen. Außerdem veranstalteten wir eine Strandolympiade, bei der alle viel Spaß hatten.
Nach dem Abendessen und Packen veranstalteten wir noch ein richtiges Fußballspiel, an dem die ganze Klasse teilnahm. Mit einem echten Schiedsrichter und Halbzeiten war es ein richtiges Highlight des Tages. Zum Abschluss der Klassenfahrt machten wir nochmals Seilschwingen, das wir bereits auf der Kennenlernfahrt geübt hatten. Inzwischen schafften wir die Anforderungen professionell, und man merkte, wie wir als Klasse besser zusammengewachsen sind. In einem großen Kreis reflektierten wir die Zeit auf Sylt. Wir waren alle etwas traurig, weil wir am nächsten Tag abreisen mussten. Die Zeit auf Sylt werden wir niemals vergessen.
Freitag, 19.07.2024
Wir frühstückten früh und fuhren dann mit dem Bus zum Bahnhof. Als wir im Zug saßen, wurde uns mitgeteilt, dass die Lok kaputt sei. Der nächste Zug nach Hamburg war entsprechend überfüllt, aber wir quetschten uns noch hinein. Die Fahrt dauerte drei Stunden, und als wir endlich am Hamburger Hauptbahnhof ankamen, war es sehr voll. Unsere reichlich bemessene Umsteigezeit war inzwischen auf wenige Minuten zusammengeschmolzen. Irgendwie schafften wir es trotzdem vollzählig in den ICE. Doch als wir endlich alle auf unseren Plätzen saßen, kam die Durchsage, dass auch dieser Zug nicht fahren konnte, weil er kaputt war. Also stiegen wir erneut um, in einen proppenvollen ICE, der allerdings direkt nach Karlsruhe fuhr. Einige Schülerinnen und Schüler saßen im Gepäckfach. Trotz der Umstände ließen wir uns die Laune nicht verderben: Wir spielten Karten, hörten Musik, lasen Bücher oder quatschten.
Wir bedanken uns herzlich bei Frau Wohlwend und Frau Wolff für diese tolle Reise und die unvergesslichen Erfahrungen, die wir auf Sylt gemacht haben.
Carlotta, Alma, Dinah, Ida, Matin, Philipp, Frau Wolff 6b